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Ab 1997 fand zwischen deutschen und französischen
Freunden ein Gedankenaustausch statt zu folgender Lage: Durch die
Rechtsordnungen in den Staaten Europas treten im Berufsbildungwesen
große Unterschiede zutage. Steinmetzen und Steinbildhauer sind
besonders befähigt, gemeinsam an der Kultur des Berufes zu arbeiten.
Schon vor Jahrhunderten wurde ein europäisches Netzwerk von Bauhütten
gepflegt, das ein hervorragendes Schulungssystem beinhaltete. Es ist
die Wurzel für ein Identitätsgefühl eines Berufes, das verankert ist
in der Geschichte vieler Epochen und ausstrahlt auch in der heutigen
Zeit. Wenn aber ein geistiges Vorbild nur kopiert würde, so hätte es
seine Leitfunktion verloren. Im zusammenwachsenden Europa ensteht
eine Chance, sich gemeinsam seines Anliegens anzunehmen und es zu
seinem Nutzen und zum Wohle der Gesellschaft zu gestalten. In diesem
Sinne wurde ein Treffen in der Meisterschule für Steinmetzen und
Steinbildhauer an der Dombauhütte St. Maria zur Wiese in Soest
initiiert. Diese 1. Zusammenkunft fand am 21.8.1998 zu
Fragen der beruflichen Weiterbildung und der Meisterprüfung im
Handwerk statt und wurde anschließend als Soester Runde bezeichnet.
Die Soester Meisterschule für Steinmetzen und Bildhauer und die
Compagnons du Devoir aus Frankreich schlossen eine Kooperation mit
dem Ziel, partnerschaftlich und auf hohem Niveau an einem europäisch
geltenden Aus- und Weiterbildungsstandard zu arbeiten. Gleichzeitig
wurde Kreativität und Offenheit festgeschrieben unter zwei Prämissen:
1.) vorbehaltlose Akzeptanz der Kollegen europaweit in ihren
Tätigkeiten und in ihrer gesellschaftlichen und kulturellen Bedeutung
im jeweiligen Land mit seiner Rechtsordnung; 2.) gemeinsames
Streben nach immer besserer Qualität bei der Vermittlung von
Fertigkeiten und Kenntnissen und deren Graduierung. Zur 2.
Soester Runde am 18.5.1999 fanden sich als „Internationales Forum zur
beruflichen Bildung und Kultur im Handwerk der Steinmetzen in Europa“
dann 4 Nationen zusammen. Die Landesberufsschulen aus der Slowakei
und aus Südtirol/Italien traten hinzu. Erörtert wurden
handwerkspolitische Strömungen in Europa und Möglichkeiten der
Koordinierung. Dabei wurde deutlich: 1.) die Frage der
Graduierung im Handwerk ist ein Problem, das sich nicht von selbst
lösen kann; 2.) ein Land allein besitzt hierbei kein Patentrezept
für alle anderen. 3.) die Zukunft dieser Sache kann aber durch
sinnvolle Kooperation auf europäischer Ebene gestaltet werden.
In der 3. Soester Runde am 25./26. 8.2000 waren 8 Nationen Europas
vertreten, Aus Schweden trat die Gotländer Bauhütte hinzu, aus
Österreich der Bundesinnungsverband der Steinmetzmeister und die
HTL-Hallein, aus Ungarn ebenfalls der Präsident des
Steinmetzverbandes sowie aus Belgien die königl. Akademie der schönen
Künste. Es gab mehrere wichtige Impulse, u.a.: 1.) dem ´Master
of science´ muss europaweit ein ´Master of craft´ zur Seite gestellt
werden; 2.) das Handwerk muss europaweit einen Mangel an
verbindenden ´guten´ Begriffen, wie Qualität, Jugend,
Selbstverwirklichung etc. beheben. 3.) wurde vereinbart, in
Zukunft in dieser Sache „Europäische Empfehlungen“ auszuarbeiten.
Auf der 4. Soester Runde am 5./6.10.2001 wurde die Vorlage der
ausgearbeiteten Empfehlungen, bei der ein Expertenkreis aus nun 16
Nationen Europas mitwirkte, diskutiert, weiterverfasst und als „Charta von Soest“ gemeinsam
verabschiedet und zur Herausgabe beschlossen.
Die 5. Soester Runde fand vom 27.-28. September 2002 in der
Schweiz am Basler Münster statt. Der Vorsitzende stellte die
Möglichkeit vor, die Verabschiedung der Charta, in der die Kreation
eines europäischen Meisters im Handwerk international empfohlen
wurde, als ein Schlusspunkt zu sehen, die weitere Entwicklung zu
beobachten und bei Bedarf zu reagieren. Der Teilnehmer kamen
übereinstimmend zur Auffassung, die Gründung einer entsprechenden
europäischen Vereinigung anzustreben. Auf der 6. Soester
Runde wurde dann in Brüssel im Hause der UEAPME die EUROPEAN
ASSOCIATION OF BUILDING CRAFTS AND DESIGN, kurz: EACD, konstituiert,
eine Satzung angenommen und die 1. Vollversammlung abgehalten.
In der unmittelbaren Folgezeit wurde der neuen Vereiniung ein
Burg-Ensemble in Niederbayern zur Umnutzung in eine internationale
Schulungsstätte avisiert. Dazu erarbeiteten Michael Hauck und Hermann
Fuchsberger für die EACD ein beispielhaftes und hochwertiges
Bildungskonzept, das bereits alle betreffenden Handwerke
berücksichtigt. Auf der Vollversammlung der EACD in 2004 am
14. Mai auf der Insel Brac in Kroatien wurde die Basis für die
weitere Entwicklung gelegt. Die Mitglieder behielten ihre Offenheit
einerseits für ein großes Schulungszentrum bei, andererseits ebenso
für die dezentrale Variante einer europäischen
Weiterbildungsmaßnahme. Die Vollversammlung 2005 am 18. Juni
in Visby auf Gotland / Schweden konstatierte, dass eine Finanzierung
für die Umnutzung des Burg-Ensembles wohl noch nicht zustande kommt.
Man beschloss den Entwurf einer pilothaften europäischen, innovativen
Bildungsmaßnahme, um den europäischen Meister im Handwerk
international weiter zu thematisieren und in Gang zu bringen.
Aufgrund einer internationalen Ausschreibung wurden nach der
Vollversammlung 2006 am 9. Juli in Laas, Südtriol/Italien, 10
Aspiranten der EACD auf eine Europatournee entsandt, nach deren
Abschluss sie den Titel EUROPEAN MASTER OF CRAFT erlangen. Stationen
sind die EACD-Mitglieder: Münsterbauhütte Basel / Schweiz;
Dombauhütte Köln und Dombauhütte Soest / Deutschland; Steinfachschule
Laas, Südtirol / Italien; Steinzentrum Hotavlje / Slowenien;
Landesberufsschule Brac / Kroatien; Dombauhütte Wien und SteinWelt /
Österreich. In Slowenien am 07. Juni 2007 registrierte die
Vollversammlung den geglückten Beginn und funktionierenden Verlauf
der Europatournee. Im Zusammenhang mit der Verbesserung der
EU-Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen war
andernorts diese Initiative der EACD von Politikern und Vertretern
des Handwerks als ein vorbildliches Beispiel mehrfach angeführt
worden. Einmütig schloss sich die Vollversammlung eines
Präsidiumsbeschlusses an, den Aufbau eines Kompetenzzentrums in Riga
für das Handwerk im Ostseeraum zu unterstützen. Des weiteren wurde
eine Veranstaltung als 1. Internationales Kolloquium zur
Grabstätten-Kultur in Europa in Planung genommen. 5 Jahre
nach ihrer Gründung, 10 Jahre nach Beginn der „Soester Runde“, kam
die EACD zur Jahresversammlung 2008 am 15. November in Luxemburg
zusammen. Vorherrschendes Thema war die demnächst zu Ende gehende
Bildungs-Tournee für Steinmetze durch Europa zu einem Master of
Craft®. Nach Anfrage des Präsidenten beschloss die Vollversammlung
auf Vorschlag der Vorsitzenden des Beirates einstimmig die
Durchführung einer zweiten, entsprechenden Bildungsmaßnahme.
Desgleichen wurde die Finanzierung und Herausgabe einer Dokumentation
zur Tournee in Buchform beschlossen. Bezüglich eines angedachten
Kolloquiums zur Grabstättenkultur wurde von parallel laufenden
Absichten verschiedener Organisationen berichtet. Die EACD verfolgt
demgegenüber nicht wirtschaftliche Interessen für einzelne am Markt
konkurrierende Bereiche, sondern nimmt sich wichtigen Themen aus
Interesse an deren Sache und Substanz an. Am 17. und 18.
Februar 2009 endete der 6. Modul der Europa-Tournee in Brüssel,
worauf sich die 6 Anwärter mit Texten, Skizzen und Bildern
vorbereitet hatten. Freundschaftlich stellte die UEAPME ihre
Räumlichkeiten der EACD zur Verfügung. Nach den Vorlesungen und
Diskussionen gab es Empfänge im Europäischen Parlament und im
Kommissariat für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend
von EU-Kommissar Ján Figel’. Auf einem Fußweg dahin transportierte
die Delegation aus Präsidium, Aspiranten, Vertretern der
Bildungsstationen sowie Gästen, eine Steinplatte aus Anröchter
Dolomit, worin vor ca. 100 Millionen Jahre ein Ammonit als Fossil
abgelagert wurde. Dem gegenüber eingelassen steht das Emblem der
European Master of Craft ® in Marmorsteinen, die vor ca. 60 Millionen
Jahren metamorph auskristallisierten. Dieser Gang der EACD durch
Brüssel wurde mit einer Andacht geschlossen. Vom 24. – 26.
September kam die EACD zu ihrer Jahresversammlung 2009 in London und
in Canterbury zusammen. Einer der thematischen Schwerpunkte war die
laufende Erstellung einer Dokumentation in Buchform zur 1.
abgeschlossenen Bildungstournee sowie die Finanzierung dessen. Der
Präsident als Herausgeber erfuhr zu Letzterem einige Unterstützung.
Des Weiteren zeigte sich, dass aus mehreren Ländern mehr
Interessierte den Wunsch zur Teilnahme an der avisierten 2. Tournee
zu einem European Master of Craft angezeigt hatten, als ursprünglich
erwartet. Man entschloss sich deshalb, den Beginn dieser Maßnahme auf
Februar 2010 zu legen, um den Teilnehmerkreis und die Stationen
gegebenenfalls erweitern zu können. Ort der Sitzung, in der auch ein
neues Präsidium gewählt wurde, war das Verwaltungsgebäude der
Bauhütte an der Kathedrale von Canterbury. Ein eindrucksvolles
Rahmenprogramm mit Besichtigung dieser großartigen Kathedrale sowie
ihrer Baustellen und Werkstätten rundeten den Tag ab. Zuvor wurde die
EACD in der Carpenters Hall im historischen Zentrum Londons
empfangen. Die Carpenters Company, hervorragender Gastgeber des
Treffens, unterhält das Building Crafts College, welches, ebenso wie
das rekonstruiert neu errichtete Globe Theatre in London, besichtigt
wurde. Schlusspunkt war die Verabschiedung der Charter of London, in
der, analog der Charta von Soest 2001, ein Master of Craft nun im
Handwerk der Zimmerer gefordert wird und zukünftig in Geltung
gebracht werden soll. Zur Vollversammlung 2010 hatte die
Vorsitzende des EACD-Beirates, Prof. Dr. Barbara Schock-Werner,
Dombaumeisterin, an den Dom nach Köln eingeladen. Trotz erheblicher
Flugverbote – isländische Vulkanasche beeinträchtigte den Luftraum -
kamen Vertreter aus 10 Ländern zur Sitzung am 24. April zusammen. Die
Versammlung konstatierte mit großer Befriedigung, dass das Buch über
die 1. Bildungstournee zum Master of Craft sicher finanziert wurde
auch aufgrund zahlreicher, außergewöhnlicher Spenden. Zum Start der
2. EACD- Tournee waren sich am 30. Januar 10 ausgewählte, neue
Master-Stipendiaten aus 6 Ländern zum ersten Mal begegnet. Man
entschied, dass diese 2. Tournee um Stationen in Großbritannien,
Frankreich und in Nordeuropa erweitert werden soll. Im Inhalt soll
zusätzlich ein Blick „über den eigenen Tellerrand“ gewährt werden, in
dem Teile von verwandten Gewerken, die den eigenen Beruf berühren,
studiert werden können. Des Weiteren wird die EACD zukünftig auch
Aktivitäten im akademischen Bildungsraum Europas ergreifen.
Im Juni 2010 kam die EACD zu einer erweiterten Präsidiumssitzung im
norwegischen Trondheim am Nidaros Dom zusammen. Dombaumeisterin Lene
Landsem trat mit der Nidaros-Bauhütte in die EACD ein. In Trondheim
kooperieren die Werkstätten der Kathedrale eng mit der in
Nachbarschaft gelegenen Hochschule, an der ein Studiengang zum
„bachelor of restoration“ läuft. Engagiert im Plenum weiter geführt
wurde die Diskussion darüber, ob die EACD ein Int. Kolloquium zur
Bestattungskultur veranstalten soll und kann. Dieses Themenfeld
stellt durchaus viele Belange der Fertigkeiten und Kenntnisse von
gestaltenden Handwerken dar. Etwaige Vorbereitungen werden im Sinne
eines betrachtenden Standpunktes unkommerziell, übernational,
interreligiös, interkulturell, plural wissenschaftlich, etc.
vorgenommen. Darüber hinaus wird ein Int. Kolloquium zur Bildung und
Kultur der Berufsfelder angedacht, die die EACD vertritt.
Bestrebungen und Entwicklungen können sich bündeln und zu einem
besonderen Ausdruck finden, wie im Jahrestreffen 2011 vom 08.-09.
September in Wien. Zunächst gab die Bundesinnung Österreichischer
Steinmetzmeister der EACD einen herzlichen Willkommensabend. Die
Sitzung fand dann auf Schloss Schönbrunn statt. Weitere
Vollmitglieder konnten aufgenommen werden, so die VEUKO, die zuvor
mit einer Charta von Luxemburg, welche die EACD – Charta von Soest
zum Vorbild hat, für ihren Beruf die europaweite Forderung nach einem
Master of Craft ratifiziert hatte. Ein Höhepunkt wurde der EACD durch
den offiziellen Empfang im Österreichischen Parlament durch die
Bundesratspräsidentin beschert, die dieses Jahrestreffen grandios
mitprägte. Im Ratssaal durfte der EACD-Präsident auch 2 bedeutende
Ehrungen vornehmen. Danach kam es zu einer würdigen Uraufführung der
EACD-Hymne. Ein festliches Abendessen im Palais Epstein und eine
Besichtigung des Stephansdom am Folgetag rundeten das Treffen ab.
Während der Wiener Versammlung gelangen anderswo weitere, gewichtige
„Parallel-Schritte“. Denn zeitgleich führten die Absolventen der 2.
EMC-Tour an neuen, hervorragend veranstalteten Bildungsstationen in
Canterbury, London und Lincoln, in Rodez und in Trondheim ihre
Studien fort. Einmütig und synchron dazu wurde in Wien bezüglich der
Zertifizierung der Master 2012 die Aufstellung und Herausgabe eines
Buches beschlossen, das diese Maßnahme dokumentieren wird.
Zur Jahreszusammenkunft 2012 hatten die Compagnons du Devoir nach
Troyes eingeladen. Das Treffen stand im Lichte zweier größerer
Ereignisse: zum einen nahm die Vollversammlung die Berichte über den
erfolgreichen Abschluss der sehr gut verlaufenen 2.
EACD-Europatournee zum European Master of Craft ® erfreut zur
Kenntnis. Die Bildungsstationen waren hierbei nochmals um 3 weitere
auf 8 Länder erweitert worden. Es wurde versichert, eine 3. Maßahme
anzuschließen, der Beginn soll 2013 erfolgen. Die Dokumentation und
Erstellung eines Buches über die 2. Tournee wird den Herausgeber und
die Redaktion noch die nächsten Monate in Anspruch nehmen. Das
andere, wichtige Ereignis waren die Wahlen für ein neues Präsidium.
Die Versammlung beschloss den kompletten Vorschlag, welchen das
Präsidium auf seiner Sitzung im baskischen Vitoria zuvor
ausgearbeitet hatte. Angesichts ihrer Erweiterung bestellt die EACD
nun ein vergrößertes Präsidium. Neben der Qualifizierung auf
Master-Ebene können somit partiell auch Aktivitäten in der generellen
Berufsausbildung gesteigert werden. 2013 fand das
Jahrestreffen der EACD in der slowakischen Hauptstadt Bratislava im
Hotel Sorea Regia statt. Die nationale Innung der Kachelofenbauer,
Mitglied im Europ. Dachverband VEUKO, sowie die Föderation der
Industrie- und Handelskammer der Slowakei fungierten als Gastgeber.
In der Begrüßungsansprache wurde ein nationales Bestreben zum
Ausdruck gebracht, individuelle Schulungen und berufliche Mobilität
zu fördern. In der Vollversammlung schied aufgrund einer beruflichen
Veränderung der Sekretär der EACD aus dem Amt. Die EACD dankte ihm
für seinen Einsatz. Dem Vorschlagsrecht des Präsidenten folgend
ernannte die EACD einstimmig einen neuen Generalsekretär. Ebenso
konnten neue Mitglieder aufgenommen werden. Mit Beifall bedacht wurde
besonders auch der Bericht des Schatzmeisters; selbst nach
Finanzierung des 2. Buches, das die EACD nur zu einem kleineren Teil
tragen muss, ist die Vereinigung hier wie eh und je gut aufgestellt.
Des weiteren wurden die Vorbereitungen weiterer Master-Tourneen,
einer dritten für Steinmetze und einer ersten für
Hafner/Kachelofenbauer, fortgeführt. Ebenfalls einmütig wurde
vereinbart, die Pressearbeit zu verstärken sowie Bemühungen um
Fördergelder gemeinsam weiter zu aktivieren. Auf einer
Versammlung der EACD wurde am 09. Mai 2014 in München einstimmig ein
Präsident neu gewählt. Der amtierende Präsident war aus seiner Organisation, die als solche die Mitgliedschaft in der EACD besitzt, ausgeschieden und es war ein neuer Vertreter von der Organisation bestimmt worden. Des Weiteren wurde die Dokumentation der 2.
Master-Tour 2010-2012 durch das EACD-Komitee offiziell herausgegeben
und mit den 6 Autoren sowie der gesamten EMC-Gruppe gebührend
gefeiert.
In einem außergewöhnlichen Licht stand am 08.
November 2014 ein Zusammentreffen in Straßburg. Zwei weitere
Organisationen trafen sich mit der EACD zu einem Gottesdienst: Pater
Donatus Leicher o.p, mit 94 Jahren das älteste Mitglied im Beirat der
EACD, hielt zu Ehren der 4 Gekrönten (Quattro Coronati) im Münster
eine Predigt.
Weiter geprägt hat den Besuch natürlich jene historische Note,
dass am Straßburger Münster in der mittelalterlichen Organisation der
Bauhütten sich deren oberster Sitz befand. Vielleicht inspirierte
dies, in der Folgezeit den Kreis der Bauhütten in der EACD noch zu
erweitern. Am 17. April 2015 beschloss dann das EACD-Präsidium im
italienischen Pisa, dass, zusätzlich zur Mastertournee, im
europäischen Kontext, dass selten gewordenes, wertvoll-handwerkliches
Können anhand einzelner praktischer Lehrbeispiele zukünftig und
fortschreibend dokumentiert und gelistet werden soll.
Die Vollversammlung 2015 auf der kroatischen Insel Brač mit ihrer
berühmten Steinmetzschule war geprägt von einigen zukunftsweisenden
Entscheidungen. Inmitten eines fachlich und kulturell interessanten
Rahmenprogrammes wurden auf einer Sitzung die offiziellen Neuwahlen
vorgenommen. Hierbei wurde der bisherige Verlauf der 3. Europa-Tour
der Masteraspiranten konstatiert sowie der weitere Ablauf in 2016
planmäßig ins Auge gefasst. Der Abschluss bzw. die Prüfung und
Zertifizierung dieser Tournee soll im Frühjahr 2017 in Jerusalem
stattfinden. Auf der Insel Brač wurden zudem 5 Dombauhütten als neue
Mitglieder in die EACD aufgenommen. Und für ein spezielles Vorhaben
wurde eine Arbeitsgruppe neu gebildet.
10 Jahre vor der Vollversammlung 2016 startete, ebenfalls in Laas/Südtirol, auf dem Jahrestreffen der EACD eine 1. Internationale Bildungstournee. 2 Jahre davor, 2004, ließ der Dombaumeister von Soest, seit 1998 Initiator und 2003 Mitbegründer der EACD, den Titel „european master of craft ®“ im Europäischen Amt für Harmonisierung registrieren. Somit konnte man in den zurückliegenden 10 Jahren mit zwei vorbildlichen Bildungsmaßnahmen als exklusive Tourneen durch Europa an baukulturell besonderen Stätten sowohl bei der EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen, als auch in Folge in der Abfassung der entsprechenden Qualifikationsrahmen positiv berichtigend beitragen. Vor der Mitgliederversammlung 2016 wurden durch eine Präsidiumssitzung noch Ort, Termin und Ablauf des Abschlusses der 3. Tournee für 2017 neu geregelt. In der Ansprache um die der Präsident gebeten hatte, erinnerte der im Zertifizierungskomitee noch amtierende Past-Präsident u. a. an den Aufbau und die Entwicklung der EACD, die auf Höflichkeit und Respekt sowie auf Vertrauen und Verlässlichkeit beruhte. Des Weiteren konnten die anwesenden Teilnehmer ein liebevoll gestaltetes Programm der Gastgeber genießen und also dies kleine Jubiläum „10 Jahre - master of craft ® Zertifizierung -“ als geprägte handwerkliche Zeitgeschichte mit durchaus würdiger Geselligkeit begehen.
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